Kriege im Universum — Texthinweise auf Götterschlachten — Unterlegene flohen in einem Raumschiff — Fluchtort: unser blauer Planet - Wie viele Sterne mit intelligentem Leben gibt es? — Wo entstand erstes Leben? — Die Vermutung des Lord Kelvin — Gleichen fremde Intelligenzen dem Homo sapiens? - Hatten fremde Kosmonauten eine fortschrittlichere Technik als unsere Gegenwart? — Technische Planung in den Tunnelsystemen — Es gibt nur einen Schöpfungsmythos — Amerikas Wissen-schafller rechnen mit intelligenten außerirdischen Zivilisationen - Das Gerede von der »Ersatzreligion«
Das ist jetzt fast 30 Jahre her und geschah so in der zweiten Klasse der Primarschule in Schaffhausen. Damals hörten wir kleinen Buben aus dem Munde unseres Religionslehrers zum ersten Mal, daß im Himmel ein Kampf stattgefunden habe: da wäre eines Tages der Erzengel Luzifer vor Gott, den Herrn, getreten und habe erklärt: »Wir dienen Dir nicht mehr!«; daraufhin habe Gott dem starken Erzengel Gabriel befohlen, Lu-zifer und. die Aufsässigen mit dem Flammenschwert zu vernichten. Heute weiß ich, daß es im Alten Testament keinen Lu-zifer gibt. Das wäre auch unmöglich, denn die sagenumwobene Gestalt des moses, in der die Autoren des Alten Testaments subsumiert werden, soll um 1225 v. d. Z. gelebt haben, luzifer aber kommt aus dem Lateinischen, und diese Sprache wird nach frühestens 240 v. d. Z. datiert. Lux fare (= Luzifer) bedeutet Lichtbringer, Lichtmacher, Lichtträger. Lustig, daß im katholischen Religionsunterricht der schurkische Teufel ausgerechnet als Lichtbringer vorgeführt wird.
Aber das Alte Testament weiß Genaues über einen Kampf im Himmel.
Von dem judäischen Propheten jesaja (740-701 v. d. Z.) sind im Alten Testament Schilderungen von Begebenheiten und Weissagungen, soweit sie erhalten blieben, in den Kapiteln 1 bis 35 nachzulesen. In Kapitel 14, Vers 12 steht:
Wie bist Du vom Himmel gefallen, Du strahlender Morgenstern! Wie bist Du zu Boden geschmettert, Du Besiegter der Völker! Du hattest bei Dir gesprochen: »Zum Himmel empor will ich steigen, hoch über den Sternen Gottes meinen Sitz aufrichten, ich will thronen auf dem Götterberg . . .«
Aber auch beim Apokalyptiker Johannes lesen wir in den Offenbarungen des Neuen Testaments im 12. Kapitel, Vers 7, ziemlich eindeutige Hinweise auf Kämpfe im Himmel:
und es entstand Krieg im Himmel, so daß Michael und seine Engel Krieg führten mit dem Drachen. und der Drache führte Krieg und seine Engel; und sie vermochten nicht Stand zu halten, und eine Stätte für sie war im Himmel nicht mehr zu finden.
Von Kriegen und Kämpfen im Himmel ist in vielen urzeugnissen der Menschheit die Rede. — In tibetanischen Krypten wurde über Jahrtausende das Buch von Dzyan, eine Geheimlehre, gehütet. Der ursprüngliche Text (von dem nicht bekannt ist, ob es ihn noch irgendwo gibt) wurde von Generation zu Generation kopiert und durch neue Berichte und Erkenntnisse der Eingeweihten ergänzt. Erhaltene Teile des Buches von Dzyan schwirren auf Tausenden von ins Sanskrit übersetzten Texten durch die Welt, und Kenner behaupten, dieses Buch enthalte die über Millionen Jahre reichende Entwicklung der Menschheit.
In der sechsten Strophe des Buches von Dzyan heißt es:
In der Vierten (Welt) wird den Söhnen befohlen, ihre Ebenbilder zu schaffen. Ein Drittel weigert sich, zwei gehorchen. Der Fluch ist ausgesprochen ... Die älteren Räder drehten sich hinab und hinauf. Der Mutterlaich erfüllte das Ganze. Es fanden Kämpfe statt zwischen den Schöpfern und den Zerstörern, und Kämpfe um den Raum; der Same erschien und erschien beständig von Neuem. Mache Deine Berechnungen, Lanoo, wenn Du das wahre Alter Deines Rades erfahren willst...
Im »Ägyptischen Totenbuch«, jener Sammlung von Texten, die Anweisungen für das Verhalten im Jenseits enthielten, die man darum den mumifizierten Toten ins Grab legte, kämpft Ra, der mächtige Sonnengott, mit den abtrünnigen Kindern im Weltall, denn Ra habe das Welten-Ei niemals während des Kampfes verlassen. -Der römische Dichter Ovid (43 v. d. 2. bis 17 n. d. Z.) wurde der Nachwelt verständlicherweise mit seiner ars amandi bekannter als mit seiner Sammlung mythologischer Epen, den Metamorphosen; in eben diesen »Verwandlungen« berichtet Ovid von Phaeton (= der Leuchtende), der von seinem Vater, dem Sonnengott Helios, einmal die Erlaubnis erhielt, den Sonnenwagen lenken zu dürfen; Phaeton konnte den Sonnenwagen nicht steuern, stürzte ab und steckte die Erde in Brand. - In der griechischen Mythologie spielen die 12 Kinder des Uranos (= der personifizierte Himmel) und der Gäa ( — die personifizierte Erde) eine große Rolle; es waren schreckliche Kinder, diese 12 Titanen, die sich mit ihren ungestümen Kräften gegen eine geregelte Weltenordnung auflehnten, gegen Zeus, den König der Götter, aufbegehrten und den Olymp, die Heimstatt der Götter, angriffen. - Hesiod (um 700 v. d. Z.), älterer griechischer Kollege Ovids, der in seiner Theogonie über die Abstammung der Götter und die Entstehung der Welt berichtete, weiß vom Titanen Prometheus, daß er nach heftigen Auseinandersetzungen mit Zeus den Menschen das Feuer vom Himmel brachte. — Zeus selbst mußte nach mörderischem Kampf die Weltherrschaft mit seinen Brüdern Poseidon und Hades teilen. Zwar durch seinen Namen als Lichtgott ausgewiesen, schildert ihn Homer (etwa 800 v. d. Z.) doch als Wolkenballer, Donnergewaltigen und Streitsüchtigen, der in Auseinandersetzungen mit dem Gegner ganz unzimperlich mit Blitzen hineinfährt und so die Kämpfe für sich entscheidet. - Der Blitz als Waffe taucht auch in den Maori-Legenden der Südsee auf: sie erzählen von einer Rebellion, die im Himmel ausgebrochen sei, nachdem Tane die Sterne geordnet habe; die Legende nennt die Rebellen, die Tane nicht mehr zu folgen gewillt waren, sogar beim Namen; dann aber sei Tane mit einem Blitz dazwischen gefahren, habe die Aufständischen besiegt und auf die Erde geworfen, und seitdem kämpfe auf der Erde Mann gegen Mann, Volk gegen Volk, Tier gegen Tier, Fisch gegen Fisch. — Dem Gott Hinuno geht es in der Sage der nordamerikanischen Payute-Indianer nicht besser: nachdem er Streit mit den Göttern begonnen hatte, wurde er aus dem Himmel verstoßen.
Die »Internationale Akademie für Sanskrit-Forschung« in Mysore, Indien, hatte den Mut, in einem Sanskrit-Text des Maharshi Bharadwaja, einem Seher der Frühzeit, traditionelle Übersetzungsvokabeln durch Worte aus unserer modernen Begriffswelt zu ersetzen. Das Resultat war verblüffend: die uralten Legenden wurden zur perfekten technischen Berichterstattung! (Zurück zu den Sternen, Seiten 224 ff.)
Wende ich behutsam das gleiche Verfahren an und ersetze lediglich das Wort »Himmel« durch den modernen Begriff »Weltall«, dann sind die Legenden und Mythen von den Kämpfen der Götter im Himmel im Handumdrehen Berichte von gigantischen Schlachten im Weltall zwischen zwei verfeindeten Parteien. Im Kinderhimmel der Religionen fanden freilich keine Kriege statt, dort gab und gibt es nur den einen und einzigen gütigen allwissenden Gott.
Im Alten Testament wird aber nicht nur von einem Gott, es wird von mehreren Göttern gesprochen:
Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei, die da herrschen über die Fische im Meer, und über die Vögel unter dem Himmel (1. Moses 1/26)
Noch einmal »unterläuft« dem Monotheisten Moses dieser pluralis majestatis:
... sahen die Gottessöhne, daß die Töchter der Menschen schön waren ... (I/6/1)
Helene Petrowna Blavatsky (1831-1891), die 1875 in London die Theosophische Gesellschaft begründete, schrieb in ihrem sechsbändigen Werk »Die Geheimlehre« (1888):
Einer der Namen des jüdischen Jehova, »Sabaoth« oder der »Herr der Heerscharen« (Tsabaoth) gehört den chaldäischen Sabäern (oder Tsabäern) an und hat zur Wurzel das Wort »tsab«, das einen »Karren«, ein »Schiff« und eine »Armee« bedeutet. Sabaoth bedeutet somit wörtlich »die Armee des Schiffes«, die »Mannschaft« oder das »Schiffsgeschwader«.
Ich habe die Vermutung, daß bei der Erschaffung (= Erschließung) der Erde wie bei der »Schöpfung« des Menschen mehrere Götter die Hand im Spiel hatten. Der Schöpfungsmythos der Quiche-Maya, das Popol Vuh, berichtet, wie der Mensch erschaffen wurde: Man sagt, daß jene erschaffen und geformt wurden, nicht Mutter hatten sie, nicht Vater, doch nannte man sie Männer. Sie wurden nicht aus einem Weibe geboren, von Schöpfer und Former wurden sie nicht erzeugt, auch nicht von Alom und caholom, nur durch ein Wunder, durch Zauber wurden sie geschaffen und geformt...
Das indianische Volk der Maya, dessen ziemlich plötzlicher Eintritt in die sogenannte Geschichte kurz nach der Zeitenwende bejubelt wird, lebte zunächst höchst primitiv in den Wäldern und erlegte Wild mit den einfachsten Waffen. Ihre Köpfe waren noch nicht von höherem Wissen geweiht. Aus dieser Frühzeit aber sollen die Mythen des Popol Vuh stammen. Wie können in primitive Gedanken Formulierungen geraten sein wie:... nicht Mutter hatten sie, nicht Vater ... sie wurden nicht aus einem Weibe geboren ... durch Zauber wurden sie geschaffen und geformt.. . Es scheint alles so widersprüchlich und so verworren; es ist mit bisherigen Methoden nicht unter einen Hut zu bringen. Drum möchte ich einen Denkanstoß geben.
Gab es Schlachten im Weltall, dann hatten sie (wie alle hirnrissigen Auseinandersetzungen mit Gewalt) Sieger und Besiegte. Die Sieger konnten unangefochten auf ihrem Planeten bleiben, die Unterlegenen aber mußten fliehen: sie waren gezwungen, in kürzester Frist mit einem noch intakten Raumschiff einen anderen Planeten anzusteuern. Energiereserven und Nahrungsmittel sind in einem Raumschiff nur für begrenzte Zeit unterzubringen. Also bleibt dem Sieger nur eine bestimmte Spanne, deren Zeitmaß er kennt, um den Feind endgültig zu vernichten, auszurotten. Der geringste Zeitvorsprung verschafft dem Unterlegenen Vorteile, weil er in seinem Raumschiff Nutzen aus der Zeitdilatation zieht. (Dieses Phänomen ist wissenschaftlich bewiesen: in einem Raumschiff, das sich knapp unter Lichtgeschwindigkeit fortbewegt, vergeht die Zeit langsamer als auf dem Startplaneten, wo sie weiter dahinrast.) Der Sieger will keine Überlebenden: erreicht nur ein Paar der Geschlagenen ein sicheres Ziel, wird es Nachkommen zeugen, zu einem Volk heranwachsen, das Rache für seine Niederlage nehmen wird. (Verfügt ein Paar - und das wissen die Sieger - über molekularbiologische Kenntnisse, wird es auf dem Zielplaneten sogar primitives Leben verändern können.) Die Besiegten wiederum kennen die »Mentalität« der Sieger, sie haben deren technische Kenntnisse und deren »Geist«. Im Wettlauf mit der Zeit steuern sie den nächsterreichbaren Planeten an. Fanden die Besiegten nach der Schlacht im Kosmos, 28 000 Lichtjahre vom Zentrum der Galaxis entfernt, den von der Sonne aus dritten Planeten, unsere Erde? War unser blauer Planet Fluchtort der Besiegten aus einer kosmischen Schlacht?
Führt man die Spekulation dieser Theorie fort, dann gab es unabdingbare Prämissen. Die Heimat der Vertriebenen mußte den Gegebenheiten auf unserer Erde mindestens ähnlich sein; der Heimatplanet hätte ungefähr den gleichen Abstand zur Sonne, etwa dieselbe Größe und damit eine ähnliche Anziehungskraft wie die Erde haben müssen und selbstverständlich auch eine sauerstoffhaltige Atmosphäre.
Wie groß ist die Möglichkeit, daß von erdähnlichen Planeten im Kosmos aus Raumflüge gestartet worden sein können?
Die statistische Wahrscheinlichkeit ist gewaltig. Daß die Frage nach der Existenz kosmischer Nachbarn »ein seriöses Forschungsthema« geworden ist — so Professor Hans Elsässer -hängt »nicht zuletzt mit der Ansicht vieler Naturwissenschaftler zusammen, die es als Größenwahn empfinden, annehmen zu wollen, wir wären die einzigen intelligenten Lebewesen im Kosmos«. Wer weiß, wieviel Sternlein stehen? Man rechnet mit ioo Milliarden Fixsternen in unserer Galaxis. Wenn nur jeder zehnte Fixstern von einem Planetensystem umkreist wird, haben zehn Milliarden Fixsterne Planetensysteme. Läßt man in dieser überschlägigen Rechnung sogar einmal die Vielzahl der Planeten aus, nimmt »nur« die Summe von zehn Milliarden Fixsternen (= einer viel größeren Zahl an Planeten!) mit je einem Planeten an und billigt davon wiederum nur jedem zehnten erdähnliche Qualitäten zu, kämen wir zu der wahrhaftig astronomischen Zahl von einer Milliarde unserer Erde verwandter Planeten. Möge davon nur jeder zehnte Planet von Erdgröße sein, Temperaturverhältnisse haben, die Leben entstehen und gedeihen lassen, ständen wir vor der immer noch unvorstellbaren Zahl von 100 Millionen! Sondern wir noch mal im Verhältnis 1:10 jene Planeten aus, die von Edel gasatmosphären umgeben sein mögen, verbleiben schließlich zehn Millionen Planeten mit »zumutbaren« Bedingungen für organisches Leben! Privatdozent Dr. rer. nat. Hans F. Ebel, Heidelberg, schreibt in seinem Essay »Mögliches Leben auf fremden Planeten«:
»Die Schätzungen der Astronomen gehen dahin, die Zahl der erdähnlichen, bewohnbaren Planeten allein in unserer Milchstraße zu Hunderten von Millionen anzunehmen.«
An der Zahl mangelnder Plätze für Abschußrampen auf erdähnlichen Planeten muß also meine Theorie nicht scheitern. Die hypertrophe Meinung, die noch bis vor wenigen Jahren unsere »Weltanschauung« beherrschte, nur und allein die Erde könne Trägerin intelligenten Lebens sein, ist selbst aus dem Kreis strengster Kathederwissenschaftler verschwunden. Tempi passati. Da steht ein weiteres Fragezeichen. Mag es im universum von Planeten und intelligentem Leben nur so wimmeln, müssen oder können sich dort nicht alle Lebensformen in völlig andere Richtungen als bei uns entwickelt haben? Ist es nicht vermessen, neben der Toleranz, die man jeder statistischen Hochrechnung zubilligt, auch noch anzunehmen, die Wesen, die ihren kosmischen Krieg führten, seien menschenähnlich gewesen? Neueste Forschungen auf vielen, dem Thema zugewandten Gebieten bestätigen, daß außerirdische Intelligenzen menschenähnlich gewesen sein müssen: Atomstrukturen und chemische Reaktionen sind überall im Kosmos gleich. und - so Professor Heinz Haber: »Es ist keineswegs so — wie man es sich früher vielfach vorgestellt hat -, daß das Phänomen des Lebens geduldig wartet, bis die unbelebte Natur Bedingungen auf einem Planeten geschaffen hat, unter denen das Leben existieren kann; es scheint vielmehr so zu sein, daß das Leben mit seiner hervorragenden chemischen Aktivität weitestgehend dazu beiträgt, seine eigene umwelt zu schaffen und einen Planeten so umzugestalten, daß er fähig wird, Leben in bunter Fülle zu tragen.« Lord kelvin of largs (1824—1907) war Professor in Glasgow. In der Naturwissenschaft hat er einen großen Namen als Physiker, denn er fand nicht nur den sogenannten Zweiten Hauptsatz der Thermodynamik, er gab auch eine strenge wissenschaftliche Definition der (heute in Kelvin-Graden gemessenen) absoluten Temperatur. Kelvin stellte außerdem die Standardformel für die Schwingungsdauer der in elektrischen Schwingungskreisen auftretenden Oszillationen auf wie er auch den nach ihm benannten thermoelektrischen Effekt entdeckte. Lord Kelvin war, das ist aus diesen kurzen Hinweisen klar, ein großer Mann der exakten Naturwissenschaften, jedem Studenten wird er als einer der ganz großen seines Faches vorgeführt. Nichts aber erfährt unsere Zeit von Kelvins Überzeugung, daß »Leben« zuallererst nicht auf der Erde, unserem winzigen Planeten entstanden ist, sondern vielmehr aus den Tiefen des Alls in Form von Sporen herüberwehte. Kelvin war überzeugt, daß diese einzelligen pflanzlichen Keimkörner - ungeschlechtliche Keimzellen, aus denen neues Leben entstehen kann - derart unempfindlich gegen tiefste Kälte sind, daß sie mit Meteoren oder Meteorstaub lebensfähig auf der Erde eintrafen, sich unter der belebenden Kraft des Lichts entwickelten, so daß schließlich aus ihnen höhere Organismen gedeihen konnten. Ich bin dafür, den ganzen Kelvin ernst zu nehmen, also auch den, der schon zu seiner Zeit die Überheblichkeit, Leben könne nur auf unserem Planeten entstanden sein, in ihre Grenzen verwies. — Auch in diesen eigentlich nur naturwissenschaftlichen Bezirken trifft man immer wieder auf Schranken, die religiöses (= kirchentreues) Denken setzt: da das Leben endlich ist, muß es auch im Weltall endlich sein. - Bis Naturwissenschaftler bewiesen haben, daß die Überzeugung des von ihnen so hochverehrten Lords ein Irrtum ist, sollte sie in dem breiten Spektrum von Meinungen, wie erstes Leben auf der Erde entstanden sein kann, einen vorzüglichen Platz in der Rangordnung der Vermutungen behalten. Das hat der ehrenwerte Lord verdient.
Nie würde ich es riskieren, eine so verwegen-großartige These in die Diskussion einzuführen. Dabei komme ich, fast am Fließband, zu der Feststellung, daß spekulative Gedanken, deretwegen man mich attackiert, bei einigem Lesefleiß aus der wissenschaftlichen Literatur zu belegen sind. Beruhigend für mich, beunruhigend für meine Kritiker. Beispielsweise, und das ist bei der Offerte meiner Theorie vom Kampf im Weltall wichtig, treffe ich auf Skepsis, wenn ich etwa mit Darstellungen auf Höhlenzeichnungen zu belegen versuche, die dort erkennbaren Raumfahrtutensilien (Raumanzüge, Antennen, Versorgungssysteme etc.) würden auf den Besuch von Intelligenzen von anderen Sternen hinweisen. unsinn, sagt man mir: Wenn dort solche heute gebräuchlichen Utensilien aus so früher Zeit auszudeuten wären, dann müßten sich diese fremden Intelligenzen doch ganz anders als wir weiterentwickelt haben. Präzise Argumente höre ich zwar nicht, aber: es kann nicht sein, was nicht sein darf. In dem Meer von Mutmaßungen gibt es einige logische Schlüsse, die meine These, fremde Intelligenzen müßten dem Homo sapiens gleich oder mindestens sehr ähnlich gewesen sein, auf ganz solide Weise stützen. Professor roland puccetti, Mitarbeiter an so renommierten Fachzeitschriften wie »The philosophical Quarterly« und »Analysis« schreibt in seinem Buch »Außerirdische Intelligenz in philosophischer und religiöser Sicht«, daß er die vorliegende Studie gemacht habe, »weil es nach all den amateurhaften Schlußfolgerungen meines Erachtens an der Zeit war, die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse dieses Themenkreises ohne Vorbehalte aus der Sicht eines Wissenschaftlers der Philosophie und der Theologie zu untersuchen« - Puccetti ist mit seiner Meinung, daß intelligente Wesen im ganzen universum dem Homo sapiens in großem Maße ähnlich sein müssen, in allerbester Gesellschaft von Naturwissenschaftlern. Schon 1964 veröffentlichte der bekannte Biologe Dr. robert bieri in »American Scientist« in seinem Beitrag »Humanoides an other planets« die gleiche Überzeugung und auch der Biochemiker Dr. joseph kraut von der California University kam nach 15 Jahren Enzymforschung zum gleichen Ergebnis. Wie aber läßt sich schon »nachweisen«, daß außerirdischintelligentes Leben sich ähnlich entwickelt hat wie der Mensch? Die »Beweisführung« kann nur eine logische Sequenz von Schlüssen sein, die auf bewiesenen Fakten basieren.
Professor Puccetti geht davon aus, daß gleiche äußere Bedingungen zur Ausbildung ähnlicher Gestalt und Organe bei genetisch verschiedenen Lebewesen führen. Solche Konvergenz gibt es auf allen erdähnlichen Planeten, wo Lebensbedingungen für komplexe Systeme von Lebewesen auftreten. Darum dürften entwicklungsgeschichtlich unterschiede der Evolution zwischen Lebewesen - auf unserem oder einem anderen Planeten entstanden - nur geringfügig sein. Hier wie dort begann das Leben nämlich mit der chemischen Umwandlung der Planetenoberfläche - »mit der Entstehung organischer Stoffe aus leblosem Stoff auf der Basis von Kohlenstoffverbindungen in einem Wassermedium«. Daß Pflanzenfresser und Fleischfresser sich in ihrer ozeanischen umwelt differenziert und in besonderen Formen entwickelten, »bevor sie das Festland eroberten«, ist erwiesen: Fossilien wurden nicht nur in 60 Millionen Jahre altem Gestein gefunden, man fand sie auch in eine Milliarde Jahre altem »Nonesuch«-Schiefer. — Die Entwicklung neuer Körperformen der ehemals amphibischen Lebewesen ist nicht zufällig: sie brauchten zur Fortbewegung, zur Flucht auf festem Grund andere Gliedmaßen als sie die Fische haben. Die Natur entwickelte die einzig sinnvolle Art der Fortbewegung durch Gehen, denn das ist auf jedem untergrund möglich. Hatten die amphibischen Lebewesen noch ein kleines Gehirn, brauchten Landlebewesen einen größeren Denkapparat, weil die umweltgefahren multipliziert auftraten. Das größere Gehirn aber läßt sich gehend besser tragen und mit Blut versorgen.
- Wie groß mußte für die neue Ansiedlung die Zahl der Beine sein? fragt Puccetti. Ein Bein wäre zu wenig, weil sich das Wesen nicht wieder aufrichten kann, wenn es hinfällt. unpaare Zahlen wären unpraktisch aus Gleichgewichtsgründen, aber auch viele Paare wären nicht günstig, weil sie nur ein langsames Kriechen gestatten würden. Tatsächlich sind fossile Funde harte Beweise dafür, daß die Evolution im Laufe der Jahrmillionen die Zahl der Beine kontinuierlich verkümmern ließ, bis sich schließlich zwei Paare als außerordentlich zweckmäßig erwiesen hatten. »Zwei Beine scheinen für die Ausbildung eines großen Gehirns die beste Voraussetzung zu sein, weil bei zwei Paaren die für den Übergang zum Leben auf den Bäumen notwendige Umwandlung eines Paares in Arme ermöglicht und der Umgang mit Werkzeugen in der Entwicklungsphase erleichtert wird.« Es ist einleuchtend, daß der Übergang vom amphibischen zum terristrischen Lebewesen eine solche Änderung des »Fahrgestells« erzwungen hat. Wenn bei uns, dann auch anderswo. Da es an dem Faktum, daß alles Leben ozeanischen ursprungs ist, keinen Zweifel mehr gibt, dürfte insoweit wohltuende Einigkeit bestehen. -
Es erwies sich aber auch eine Neukonstruktion des »Chassis« als notwendig: mit dem Beginn der aktiven Lebensweise von Raubtieren in zweiseitig symmetrischer Gestalt gehörte nun das Maul an den vorderen, der After an den hinteren Teil des Körpers. Diese beiden Lokalisierungen erwiesen sich bei jagenden Tieren (und nicht nur bei diesen!) für Nahrungsaufnahme und Ausscheidung als bestens geeignet. — Die wichtigsten Sinnesorgane und Greif Werkzeuge befinden sich bei allen Raubtieren an der Vorderfront in der Gegend des Maules. Kein Wunder, daß sich auch das Gehirn, das größte Nervenbündel, dort befindet: so haben die Befehle vom Gehirn den kürzesten Weg zu den Greiforganen. Mit dem Wachstum auf dem Festland vollzieht sich eine Verfeinerung des Nervengewebes, das ganz allmählich die Fähigkeit zur Begriffsbildung ermöglicht. Es ist bekannt, daß Delphine »ein beachtliches Gehirn haben, obwohl sie im Wasser leben; die Fähigkeit zur Begriffsbildung aber scheint sich nur in Verbindung mit dem Leben in einer Gemeinschaft, mit Sprache und der Verwendung von Werkzeugen einzustellen«. Da die Verwendung auch der einfachsten Werkzeuge unter Wasser außerordentlich schwierig ist, ist es »unwahrscheinlich, daß sich unter diesen Bedingungen ein zu begrifflichem Denken fähiges Gehirn entwickeln könnte, da dieser Vorgang ja eine soziale umwelt und eine gewisse Form objektiver Sprache voraussetzt«. -
Professor Puccetti schließt auch die Möglichkeit, daß intelligente Wesen vogelartig sein könnten, aus, weil ein fliegendes Wesen leicht sein muß, ein großes Gehirn aber schwer ist und eine kräftige Blutzufuhr braucht. Er erwähnt auch diese Variante von Leben, um die phantasievollen Entwicklungsspekulationen auf realistische Denkmodelle zurückzuführen. Zu den Zwangsläufigkeiten der Evolution gehört auch die Ähnlichkeit der Augenausbildung in der Tierwelt bei ganz unterschiedlichen Gattungen: sie verfügen über ein perfektes kameraähnliches Auge mit Linse, Netzhaut, Augenmuskeln, transparenter Hornhaut usw. Auch Zahl und Lage der Augen sind gleich, stets im Kopf in der Nähe des Gehirns installiert wie zwei Ohren immer an der höchsten Stelle des Körpers ihren zweckmäßigsten Platz finden. Geruchs- und Geschmackssinn entwickelten sich mit Maul und Nase in unmittelbarer Nähe des Nervenzentrums.
Professor Puccetti legt seine, hier gerafft wiedergegebene Beweisführung vor, um die Behauptung von Biologen zu widerlegen, technisch intelligentes Leben habe sich in unbegrenzt viele Richtungen hin entwickeln können. Mit der Behauptung von der vielfältigen und kontroversen Entwicklungsmöglichkeit soll nämlich ausgeschlossen werden, daß Leben sich unter bestimmten, erdähnlichen Bedingungen auch auf Planeten außerhalb des Sonnensystems zu intelligenten Formen entwickelt haben muß. Puccetti stellt fest, und das ist die These, die ich immer vertreten habe, daß bei Außenweltbedingungen, die denen auf der Erde ähnlich sind, aus dem flüssigen Medium: Wasser auch anderswo Lebewesen entstanden sein müssen, die sich zwangsläufig nach den gleichen Mustern wie auf unserer Erde entwickelten, sobald sie an Land gingen, »wo sie die Möglichkeit haben, eine Sprache zu entwickeln, Werkzeuge zu verwenden und zu sozialen Formen des Zusammenlebens überzugehen«. Dieser Evolutionsweg muß intelligentem Leben auf jedem anderen Planeten vorgezeichnet gewesen sein. Diese Entwicklungen im universum seien aber so zahlreich gewesen, sagt Puccetti, daß Versuche, intelligenten außerirdischen Wesen zu begegnen und sich mit ihnen verständigen zu können »nicht zum Scheitern verurteilt wären«. Puccetti: »Meine Schlußfolgerung ... ist ganz einfach die, daß intelligente außerirdische Wesen im ganzen Kosmos dem Homo sapiens in großem Maße ähnlich sein müssen.«
Der Ring schließt sich: Lord Kelvin vermutete, daß erstes Leben auf unserem Planeten aus dem All »herüberwehte«. Puccetti folgert aus dem gesicherten Wissen um die Entstehung allen Lebens, daß die Evolutionsgesetze überall die gleichen waren und sind. Joseph Kraut ist überzeugt, daß die Natur auf erdähnlichen Planeten ihre Probleme auf die gleiche Art und Weise lösen mußte wie bei uns. Und albert einstein sagte: »Ich frage mich, ob die Natur nicht immer dasselbe Spiel spielt.«
Wenn man annehmen kann (oder darf), daß auf Millionen anderer Planeten intelligentes Leben existiert, ist der Gedanke, daß dieses Leben älter und darum in jeder Weise fortgeschrittener war (und ist) als irdisches Leben, zwar eine Spekulation, aber doch nicht von der Hand zu weisen. Wollen wir nicht den alten Adam als »Krone der Schöpfung« endlich begraben? Freilich kann ich meine Theorie nicht »beweisen«, doch hat auch niemand Argumente, mich vom Gegenteil überzeugen zu können. Ich spiele also meine Theorie durch:
Die rivalisierenden Parteien im Kosmos hatten die gleichen mathematischen Kenntnisse, dieselben Erfahrungswerte und einen gemeinsamen technischen Entwicklungsstand. Der unterlegene Part, in einem Raumschiff aus der Schlacht entkommen, mußte einen seiner Heimat ähnlichen Planeten anpeilen, dort landen und (weil nicht vorhanden) eine Zivilisation organisieren. Die Unterlegenen wußten, wie groß die Ortungsgefahr aus dem Kosmos war und daß man sie mit dem Einsatz aller technischen Mittel des Siegers suchen würde. Es begann ein Versteckspiel, in dem es ums Überleben ging: die gelandeten Astronauten gingen in den untergrund, buddelten sich ein, schufen über große Distanzen unterirdische Verbindungen, bauten tief unter der Erde Stützpunkte aus, die ihnen Sicherheit boten, von denen aus sie aber auch Areale der neuen Heimat bewirtschaften und in die Pläne einer durchdachten Infrastruktur einbeziehen konnten.
Den Einwand, die Tunnelbauer hätten sich durch den gewaltigen Aushub beim Höhlenbau »verraten« müssen, kann ich widerlegen. Da ich ihnen eine überlegene Technik zutraue, haben sie vermutlich bereits über einen Hitzebohrer verfügt wie ihn der Spiegel am 3. April 1972 als jüngste Erfindung vorstellte. In anderthalbjähriger Arbeit haben Wissenschaftler des us-Atomforschungslabors in Los Alamos den Hitzebohrer entwickelt. Mit herkömmlichen Bohrern hat der Hitzebohrer nichts mehr gemeinsam: die Spitze des Bohrgerätes ist aus Wolframstahl und wird durch ein Heizelement aus Graphit erhitzt. Künftig gibt es keinen Aushub aus dem Bohrloch mehr: der Hitzebohrer schmilzt das Gestein, durch das er sich bohrt und preßt es an die Wände, an denen es erkaltet. Wie der Spiegel berichtet, bohrte sich das erste Versuchsmodell nahezu geräuschlos durch vier Meter dicke Gesteinsblöcke. In Los Alamos steht nun die Konstruktion eines Hitzebohrers auf dem Plan, der mit einem MiniAtomreaktor arbeitet, und der sich in der Form eines gepanzerten Fahrzeugs wie ein Maulwurf in die Erde frißt. Dieser Bohrer »soll die rund 40 Kilometer dicke Erdkruste durchstoßen und dem heißen Magma, das darunter liegt, Proben entnehmen«.
Gedanken sind zollfrei, und darum halte ich es für denkbar, daß die Astronautenflüchtlinge auch die Fähigkeit hatten, Elektronenstrahlen für ihre Höhlenkonstruktionen einzusetzen: sie ließen von einer heißen Kathode Elektronen »verdampfen« und beschleunigten sie im elektrischen Feld zwischen Kathode und Anode. Den Elektronenstrahl bündelten sie durch eine Fokussie-rungselektrode: alle »verdampften« Elektronen finden sich in einem Strahl. Diese Technik ist kein Produkt meiner Phantasie. Die us-Firma Westinghouse entwickelte für Schweißversuche im Weltraum einen Elektronen-strahlgenerator. Der Elektronenstrahl eignet sich vorzüglich für Gesteinssprengungen, weil Härte des Gesteins kein Hindernis für ihn ist. Trifft ein Elektronenstrahl auf Gestein, reißt er durch thermische Spannungen dickste Blöcke auseinander.
Verfügten die Tunnelbauer über eine Kombination aus Hitzebohrer und Elektronenstrahl-Kanone? Möglich ist alles. Dringt der Bohrer in außerordentlich harte geologische Schichten vor, könnten diese von einigen wohlgezielten Schüssen aus der Kanone gesprengt werden; in die entstandenen Flöze zwängt sich der gepanzerte Hitzebohrer, erhitzt die Geröllmassen bis zum flüssigen Zustand, kühlt sogleich den Gesteinsbrei ab, es bilden sich diamantharte Glasuren, das Höhlensystem ist vor Wassereinbruch sicher, Abstützungen der Hohlräume sind überflüssig.
Anlaß für diese meine Vermutungen waren die Tunnelanlagen in Ecuador, juan moricz meint, daß insbesondere die langen geraden Gänge glasierte Wände haben (Abb. 19) und daß die großen Räume durch Sprengungen entstanden sind. An den Tunneleingängen (Abb. 20) sind sauber abgesprengte Gesteinsschichten ebenso deutlich erkennbar wie auch das rechtwinklig aus dem Felsen herausgeschossene Tor. Die Schichtungen der Gesteinsplatten wie die in Hochbauweise angesetzten Teilstücke (rechts) können nicht auf natürliche Weise, etwa durch Wassereinbrüche, in diese Konstruktion gebracht worden sein. - Mit welch technischer Sorgfalt das Tunnelsystem geplant wurde, beweisen auch die in gehörigem Abstand wiederkehrenden Ventilationsschächte (Abb. 21), die - stets präzise gearbeitet — im Durchschnitt zwischen 1,80 m bis 3,10 m lang und 80 cm breit sind. Durch diese Frischluftschächte verlassen Scharen bussardähnlicher Vögel (Abb. 22) das dunkle Labyrinth, kehren tagein, tagaus zurück und sterben schließlich in den Verliesen.
19 Juan Moricz meint, daß insbesondere die langen Gänge glasierte Wände haben und daß die Räume durch Sprengungen entstanden.
20 Ein Tunneleingang 110 m unter der Erdoberfläche. Sauber abgesprengte Gesteinsschichten sind ebenso deutlich erkennbar wie das rechtwinklig in den Felsen »geschossene« Tor. Auch die in Hochbauweise angesetzten Teilstücke (rechts) können nicht auf natürliche Weise entstanden sein. Zu Zeiten der Erbauer hat er höher gelegen, irgendwann erfolgte ein Wassereinbruch, der Geröll mitführte.
21 Alle 1100 m trifft man auf solche künstlich angelegten Ventilationsschächte, sie sind im Schnitt 1,80 bis 3,10 m lang und 80 cm breit.
22 Die Zahl der im unterirdischen Tunnelsystem lebenden bussardähnlichen Vögel ist Legion! Durch die Lüftungsschächte kehren sie tagein tagaus zurück, um schließlich in dem Labyrinth zu sterben.
Hier, in den unergründlichen Tiefen, beschlossen die »Götter« nach vielen Jahren, als die Furcht vor einer Entdeckung gebannt schien, Menschen »nach ihrem Ebenbild« zu schaffen.
Das popol vuh, die heilige Schrift der Quiche-Indianer aus der großen Maya-Familie, die in Mittelamerika lebte, berichtet über die »Schöpfung« dieser Vorzeit:
Der Name des Ortes aber, zu welchem Balam-Quitze, Balam-Acab und Iqui-Balam zogen, war: die Höhle von Tula, sieben Höhlen, sieben Schluchten. Auch die Tamub und Ilocab zogen dahin. Dies war der Name der Stadt, woselbst sie ihre Götter empfingen ... Der Reihe nach ließen sie die Götter zurück und Hacavitz war der Erste ... Auch Mahucutah hinterließ seinen Gott. Hacavitz aber wurde nicht im Wald versteckt, sondern in einem nackten Berg verschwand Hacavitz ...
Und nun gibt es im popol vuh jene Stelle, die ich schon zitierte, die aber ihres erstaunlichen Inhalts wegen hier noch einmal in diesem Zusammenhang stehen muß:
Man sagt, daß jene erschaffen und geformt wurden, nicht Mutter hatten sie, nicht Vater, doch nannte man sie Männer. Sie wurden nicht aus einem Weibe geboren, von Schöpfer und Former wurden sie nicht erzeugt, auch nicht von Alom und Caholom, nur durch ein Wunder, durch Zauber wurden sie geschaffen und geformt...
Eine Keilschrifttafel aus nippur, der Stadt in Mittel-babylonien, die im dritten Jahrtausend v. d. Z. Sitz des sumerischen Gottes enlil war, berichtet über die Menschwerdung so:
In jenen Tagen, in der Schöpfungskammer der Götter, in ihrem Hause Duku wurden Lahar und Aschman geformt...
Hier könnte man einwenden, die Parallele zwischen dem Text des Popol Vuh und der Keilschrift aus Nippur sei an den Haaren herbeigezogen, denn zwischen Mittelamerika, dem Wohngebiet der Maya, und dem Zweistromland zwischen Euphrat und Tigris, der Heimat der Sumerer, liegen immerhin rund 13 000 km Luftlinie! Das ist keine mühsam herausgepickte Gemeinsamkeit aus zwei räumlich und inhaltlich weit voneinander entfernten Kulturlandschaften. Das Alte Testament und darin besonders die fünf Bücher Moses enthalten eine ganze Menge sumerischen Gedankengutes. Das ist bekannt. Das alte Testament und das popol vuh haben, und das ist neu, gleichermaßen viele offene und noch mehr versteckte Gemeinsamkeiten. Zweiflern darf ich einige Nagelproben anbieten:
moses I/11/1: Es hatte aber alle Welt einerlei Sprache und einerlei Worte ...
popol vuh: Dort sahen sie den Aufgang der Sonne. Sie hatten eine einzige Sprache. Nicht Holz noch Stein beteten sie an ...
moses II/14/21: Und Moses reckte seine Hand aus über das Meer und der Herr trieb das Meer die ganze Nacht durch einen starken Ostwind zurück und legte das Meer trocken und die Wasser spalteten sich. So gingen die Israeliten mitten im Meere auf dem Trockenen, während die Wasser ihnen zur Rechten und zur Linken wie eine Mauer standen.
popol vuh: Sie merkten kaum, wie sie das Meer kreuzten. Als ob es kein Meer gäbe, überschritten sie es; über Steine schritten sie. Aus dem Sand stiegen runde Steine, und über die Reihen der Steine schritten sie dahin. Treibsand nannte man die Stelle; die das sich teilende Meer überschritten, gaben den Namen. So gelangten sie hinüber.
moses I/9/12: Dies ist das Zeichen des Bundes, den ich stifte zwischen mir und Euch und allen Lebewesen, die bei Euch sind .. . popol vuh: Das hier wird Euch beistehen, wenn Ihr mich anruft. Das hier ist das Zeichen des Bundes. Jetzt aber habe ich schweren Herzens zu gehen ...
daniel 3/21: Da wurden die Männer in ihren Mänteln, Röcken, Hüten und anderen Kleidern gebunden in den brennenden Feuerofen geworfen ... (25)... Er erwiderte und sprach: Ich sehe aber vier Männer ohne Fesseln und unversehrt im Feuer umhergehen, und der vierte sieht aus wie ein himmlisches Wesen. popol vuh:
Darauf gingen jene ins Feuer, in ein Feuerhaus. Drinnen war alles Glut, aber sie verbrannten nicht. Glatten Leibes und schöngesichtig zeigten sie sich in, der Dämmerung. Man hätte sie tot gewünscht in den Orten, die sie durchschritten. Aber das geschah nicht. Verwirrung ergriff da die von Xibalba.
Die Frage ist berechtigt, was denn der umweg über eine sumerische Keilschrift, das Alte Testament und das Popol Vuh mit meinen Tunnelbauern zu tun hat. Ich will Argumente für meine Überzeugung liefern, daß es zu allem Anfang nur eine Quelle von der Entstehung des Homo sapiens gegeben hat, nämlich die der Initiatoren der Schöpfung selbst. Erst viel viel später, als Völker und Rassen sich rund um den Globus ansiedelten, wurden neue Erlebnisse an neuen Orten in die uralte und erste Überlieferung eingebracht. In allen weltweiten Überlieferungen aber blieb der Kern des Schöpfungsaktes erhalten: die Götter schufen den ersten Menschen nach ihrem Ebenbild! — Die Erschaffung des Menschen durch Außerirdische tut weder der Abstammungslehre noch der Evolutionstheorie Abbruch. Zwei Fragen. Die eine lautet: welches Ereignis löste den Prozeß der Menschwerdung aus? Die andere: warum ist von allen Hominidenarten nur der Homo sapiens intelligent geworden?
Es gibt viele Antworten, überzeugend ist keine. Schließlich hatten vor einer runden Million Jahre alle homini-den Affenarten ein Gehirnvolumen von etwa 400 ccm. Wenn in den folgenden Jahrhunderttausenden das Klima die Affen von den Bäumen herunterholte, dann doch wohl alle Affenarten und nicht nur die eine, die auserwählt war, dermaleinst den Homo sapiens hervorzubringen. Wäre aber die Fertigkeit, Werkzeuge herstellen zu können, Voraussetzung für Entwicklung und Weiterleben gewesen, dürfte es heute eigentlich keine Affen mehr geben. »Muß man denn unbedingt Mensch werden, um nicht auszusterben?« fragt oskar kiss maerth in seinem Buch »Der Anfang war das Ende«. Zum problem der Menschwerdung stellt Maerth aufregende Fragen wie diese:
Wenn eine Affenrasse aus Angst vor wilden Tieren und wegen der leichteren Ernährung gezwungen war, sich auf die hinteren Beine zu stellen, warum stellten sich nicht auch die anderen Affen aus den gleichen Gründen auf die Hinterbeine?
Alle hominiden Affen waren und sind grundsätzlich Vegetarier . . Auch die Vorfahren des Menschen waren es und wurden erst während des prozesses des Menschwerdens zu Fleischessern . .. Fleisch essen soll ein Zeichen der gewachsenen Intelligenz und sogar ein Fortschritt gewesen sein, weil der Mensch sich mit Fleisch »leichter« und »besser« ernähren konnte. Für dieses Kompliment danken die Wölfe und Wildkatzen, die viele Millionen Jahre früher schon Fleischfresser gewesen sind.
Warum ist für den Vorfahren des Menschen das Fleischessen plötzlich zur »leichteren« Ernährung geworden? Seit wann ist es leichter, eine Gazelle oder einen Bison zu töten, als eine Frucht vom Baum zu reißen?
Während der letzten Million Jahre wechselten mehrere Regen-und Trockenperioden ab ... und alle Affen konnten sich in die verbliebenen Wälder zurückziehen, um dort ihre gewohnte Lebensweise weiterzuführen. Warum taten dies alle anderen Großaffen, nur jene nicht, aus denen später der Mensch entstanden sein soll?
Mit weniger als nichts ist in der Evolutionstheorie bisher der gewaltige Sprung motiviert, mit dem sich der Homo sapiens von seiner Familie der Hominiden absetzte. Es geht ganz schlicht um das Gehirn, das plötzlich leistungsfähig wird, das technisches Verständnis erwirbt, zu Himmelsbeobachtungen fähig wird, Kommunikation in sozialen Gemeinschaften aufnimmt. Entwicklungsgeschichtlich vollzog sich diese Volte vom animalischen Wesen zum Homo sapiens über Nacht. Ein Wunder? Wunder geschehen nicht.
Die Behauptung, die Intelligenz unserer frühesten Vorfahren habe schon vor einer Million Jahre eingesetzt und sich hübsch langsam entwickelt, seit sie in Gemeinschaften lebten, sticht nicht. Alle Säugetiere leben in Gruppen, Horden, Herden, jagen und verteidigen sich gemeinsam. Sind sie deshalb intelligent geworden? - Auch ein menschenähnliches Wesen, das primitive Werkzeuge herstellt, muß darum noch kein Homo sapiens sein. Direktor leaky vom »Nationalen Forschungszentrum für prähistorie und Paläontologie«, Nairobi, weist auf Funde bei fort ternan hin, die ergaben, daß der Kenyapithecus Wickeri kantige Werkzeuge herstellte und daß der Homo habilis schon vor zwei Millionen Jahren einfache Werkzeuge verwendete. Leaky berichtet ferner, daß jean goddall Schimpansen in ihrer natürlichen Umwelt untersuchte und festgestellt hat, daß diese entfernten Vettern des Menschen regelmäßig eine Vielzahl von einfachen Werkzeugen herstellen und verwenden. Wer mag diese Schimpansen, die Kriterien für die Zulassung zum Homo sapiens erfüllen, in den Kreis intelligenter Wesen aufnehmen?
Menschenähnliche Wesen, die Werkzeuge herstellten und benutzten, gibt es seit »ewigen« Zeiten. Menschenähnliche Wesen, die Götter verehren und fürchten, Höhlenwände mit Fresken bemalen, Lieder singen, Schamgefühl kennen, Freundschaften pflegen und ihre Artgenossen beerdigen - diese Art von Wesen existiert noch nicht so lange. Ich zweifle, ob es sie ohne die künstliche Mutation durch außerirdische Besucher überhaupt gäbe. Deshalb riskiere ich die Behauptung, daß die Unterlegenen einer Weltraumschlacht den prozeß der Menschwerdung mit ihrer Kenntnis des genetischen Code auf dem Wege einer künstlichen Mutation erst in Gang gesetzt haben.
Am 5. Juni 1972 verbreitete Associated Press, Washington, eine Meldung über den129seitigen Bericht des »Ausschuß für astronomische Forschung in der amerikanischen Akademie für Wissenschaft«. Nach Ansicht der Wissenschaftler ist in den letzten sieben Jahren die Wahrscheinlichkeit stark angestiegen, daß im Universum intelligente außerirdische Zivilisationen existieren. Die Akademie empfiehlt, die astronomischen Bemühungen um die Aufspürung solcher fernen Welten mit intelligenten Bewohnern durch größere staatliche Zuschüsse zu unterstützen. Zwar könnten schon vorhandene Teleskope Funksignale von außerirdischen Zivilisationen empfangen, doch müßten neue Instrumente entwickelt werden, die geeignet seien, Signale von bewohnten Himmelskörpern auch außerhalb unseres Sonnensystems zu empfangen. Wörtlich heißt es in dem Bericht des Komitees:
»In diesem Augenblick erreichen uns vielleicht Radiowellen mit den Gesprächen weit entfernt lebender Geschöpfe. Wir könnten diese Gespräche vielleicht aufzeichnen, wenn wir nur ein Radioteleskop in die richtige Richtung brächten und auf die genaue Frequenz einstellten.«
Sofern man für eine Theorie Indizien vorweisen kann, darf man sie meines Erachtens in die ernsthafte Diskussion einführen. Es geht nicht um Beweise, die man fordert. Welche wissenschaftliche Theorie konnte vom ersten Gedanken an aus Beweisen aufgebaut werden? Es geht auch nicht um eine »Ersatzreligion«, wie manche Kritiker unterstellen. Wenn meine Theorien den »Geschmack« einer Ersatzreligion haben könnten, dann müßten logischerweise wissenschaftliche Erstgeburten, deren Embryo eine Theorie war, auch jeweils zunächst »Ersatzreligionen« sein: der einfache Mann kann Versuchsreihen, die zum Beweis der Theorie führen sollen, nicht nachvollziehen. Soll oder muß er an wissenschaftliche Theorien glauben, auf die Gefahr hin, daß sich die Resultate der Forschung letztlich als Irrtümer erweisen?
Ich will mit meinen Theorien Denkanstöße geben. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Und hier habe ich meine durch Indizien angeregte neue Theorie vorgetragen, wie die Tunnelsysteme in Ecuador und peru entstanden sein können und wann dem Homo sapiens seine »Geburtsstunde« geschlagen haben mag. Das Wort hat die wissenschaftliche Forschung . . .